Im Theater kracht alles aufeinander:
Alltag und Kunst, Publikum und Akteure, Herzensangelegenheiten und Diskurse, Freiheit und Struktur, Verzweiflung und Hoffnung, Nicht-Wissen und Alles-Wollen, Enttäuschungen und Wunder. Das Theater wäre dabei nichts ohne die einzelnen subjektiven Standpunkte aller Mitwirkenden. Gewöhnlicherweise sieht das Publikum das Ergebnis aller Auseinandersetzungen zu einem Stoff im Rahmen einer „Inszenierung"- und nimmt seine Erfahrungen mit nach Hause, ohne sich mit den einzelnen KünstlerInnen über das Gesehene auszutauschen.
Mit „Tage der Freiheit" stellen Ensemblemitglieder des tjg. ihren eigenen, ganz persönlichen Zugang zum Theater vor. Im Rahmen von Performances, Monologen, Collagen und Kurzinszenierungen bekommt das Publikum einen einmaligen Einblick in das, was die SchauspielerInnen und PuppenspielerInnen des tjg. umtreibt.
Das Vermächtnis des eigenen Großvaters trifft so auf die Katastrophe von Tschernobyl, eine ungewöhnliche Widerstandskämpferin ergreift das Wort und Kafka überbietet sich mit H.C. Andersen in der Beschreibung von traumhaften Absurditäten. Dann befindet sich das Publikum unerwartet in einem überhitzten Klassenzimmer, ein Mann wird zum Tanz verführt und irgendwann bringen Außerirdische Elvis auf die Erde zurück.
An jedem Abend werden vier höchst unterschiedliche Projekte gezeigt. Zwischendurch gibt es die Gelegenheit, sich in gemeinsamen Pausen die Köpfe heiß zu reden oder auf das Gesehene anzustoßen.
Das Ensemble lädt ein. Gespielt wird im GENERATOR. Willkommen zu den Tagen der Freiheit.